Tag Archiv für Atomic Blonde

Kinostart Atomic Blonde am 24.08.17

 

Berliner Mauer 1961 - 1989

Quelle: emilyalp @ Pixabay / CC0 Creative Commons

Hallo Punk-, Kino- und Gewaltfans!
Nicht vergessen, heute läuft in den Kinos soirée speed dating sur aubervilliers Atomic Blonde an, mit viel Kalter-Kriegs-Action und passender Musik. Weil der chat de rencontre pour jeune offizielle Soundtrack zwar viele altbekannte Stücke, aber nicht unseren System-Smasher Komatipoort Kack Zukunft von Ausschlag enthält, sei hiermit noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen: Ihr könnt den fehlenden Song auf allen großen und kleinen Plattformen streamen, und wenn Ihr den ostdeutschen Punk-Untergrund stützen wollt, auch für kleines Geld downloaden!

Unser weiteres Musikangebot von Ostklotz befindet sich zum größten Teil auch schon in den passenden Portalen und wird in nächster Zeit verlinkt, für diejenigen, die keine Suchmaschinen benutzen.

Atomic Blonde Premiere überlebt, Soundtrack auf Spotify!

Representing Ostklotz @ Atomic Blonde Premiere

Representing Ostklotz @ Atomic Blonde Premiere

Wie angedroht haben wir uns unter die zahllosen Glamourösen und Glamour-Geilen gemischt, die der Weltpremiere von Atomic Blonde beiwohnen durften. Wir wurden direkt eine Reihe vor Lena Meyer-Landrut platziert – wo uns das auf der nach unten offenen Promi-Skala von A bis Z verortet, mögen uns die Boulevard-Experten unter Euch gern in die Kommentare schreiben.

Das Event war vergnüglich auch dank reichlich Freigetränken und gut gelaunten, aufgebrezelten Leuten (uns mit eingeschlossen). Charlize Theron (ca. 3 Meter Luftlinie von uns im Kino) war trotz professionellem Auftreten sympathisch und charmant. Entspannt beantwortete Sie dem unsympathischen Moderator seine oberflächlichen Fragen. Dieser hatte schon vorher jedem halbwegs bekannten Menschen sinnentleerte Aussagen zu 80er Jahren, Geheimagenten und Actionfilmen entlockt, nun konnte die Hauptdarstellerin endlich einen sinnvollen Zusammenhang mit dem Film herstellen.

Und was für ein Film! Ich kann guten Gewissens bestätigen, dass ich mich keine Sekunde gelangweilt habe (anders als bei der Comic-Vorlage mit dem Titel „The Coldest City”). In Atomic Blonde gibt es stattdessen bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit wahnwitzige Kampfszenen mit minutenlangen Sequenzen ohne Schnitt. Alles vor dem Hintergrund einer Holywood-Phantasie, wie die späten 80er in Berlin auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs aussahen – Knallbunt, überdreht, zugedröhnt, und Punks werden von bösen Ostblock-Agenten hingerichtet, weil sie Nena hören – alles klar? Überwiegend ertönen dazu adrenalintreibende Musikstücke, die genaugenommen gern mal einige Jahre vor oder nach der Epoche des Films entstanden. Hey, und auch unsere Helden von Ausschlag kriegen so nach über 30 Jahren ihre paar Sekunden Weltruhm! Kack Zukunft, sie wussten es schon damals.

Sobald man die Absurdität dieser Kulisse geschluckt hat, fängt der Spaß an. Der laxe Umgang mit historischer Realität zeigt, wie wenig ernst sich der Film in dieser Hinsicht nimmt. Stattdessen macht er all das gut, was er beabsichtigt, und sei hiermit jedem von Euch zum Start am 24. August 2017 empfohlen.